REISEKRANKHEITEN ( Stand Juli 2016 ) |
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Welche Krankheiten können Hunde aus dem Ausland mitbringen ? | ||||||
1) Babesien |
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Überträger : | Auwaldzecke | |||||
Verbreitungsgebiet : | Deutschland, Belgien, Niederlande, Frankreich, Südschweiz, Südösterreich, Norditalien, Slowenien, Tschechien, | |||||
Südpolen, Ungarn. Rumänien, Ukraine, | ||||||
Spanien, Portugal. Türkei so gut wie | ||||||
gar nicht | ||||||
Ansteckung ; | Zecken stecken ihren Wirt beim Saugen mit Babesien an . | |||||
Achtung : Nach dem Anheften dauert es bei männlichen Tieren ca. 12 Stunden und beim weiblichen Tier ca. 48-72 Std. bis die | ||||||
Zecke über ihren Speichel die Babesien überträgt | ||||||
Inkubationszeit : | 1 - 3 Wochen | |||||
Krankheitssymptome : | Akuter Verlauf | chronischer Verlauf | ||||
Hohes Fieber | Wechselndes Fieber | |||||
Apathie | Apathie | |||||
Erbrechen | Blutarmut | |||||
auch Lähmungen und Krampfanfälle |
geschwollene Lymphknoten | |||||
Prophylaxe : | Suchen Sie ihren Hund nach jedem Spaziergang oder m/m 1 x täglich ab, Zecken sofort entfernen | |||||
Halsbänder, Spot on Präparate und/oder Tabletten | ||||||
2) Ehrlichien |
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Überträger : | Braune Hundezecke | |||||
Verbreitungsgebiet : | Die braune Hundezecke ist wärmeliebend, kommt in sehr kalten Regionen daher nicht | |||||
vor. In DE wurde die braune Hundezecke | ||||||
bisher nur vereinzelt in Hessen und BAWÜ nachgewiesen und kommt daher | ||||||
überwiegend in den warmen südlichen Ländern vor. | ||||||
Ansteckung : | siehe Babesien | |||||
Inkubationszeit : | 8 - 20 Tage | |||||
Krankheitssymptome : | In den ersten 2 - 4 Wochen : Fieber, Augen und Nasenausfluss, geschwollene Lymphknoten, vergrößerte Milz. Danach | |||||
lange Phase ohne Krankheitssymptome | ||||||
(40 - 120 Tage manchmal Jahre). | ||||||
Der Erreger zieht sich in die Milz zurück. Das Tier kann es schaffen, ihn abzutöten oder | ||||||
er kann sich auch lebenslang dort unbeschadet | ||||||
aufhalten | ||||||
Prohylaxe : | siehe Babesien | |||||
3) Anaplasmen |
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Überträger : | der gemeine Holzbock (Zecke) | |||||
Verbreitungsgebiet : | Weltweit . In Deutschland findet man Antikörper gegen Anaplasmen bei 30 - 55 % der Hunde. | |||||
Der Erreger ist in DE überall verbreitet. | ||||||
Es erkranken nur wenige der infizierten Hunde | ||||||
Ansteckung : | siehe Babesien | |||||
Inkubationszeit : | 1 bis 8 Tage | |||||
Krankheitssymptome : | unspezifisch - Es können auftreten ; Fieber, Apathie, Appetitlosigkeit, Bewegungsunlust | |||||
Lahmheiten, neurologische Symptome, | ||||||
Wasseransammlungen in den Gliedmaßen, | ||||||
Mangel an Blutplättchen, Anämie , Mangel an weißen Blutkörperchen. | ||||||
Prophylaxe : | siehe Babesien | |||||
4) Hepatozoon |
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Überträger : | braune Hundezecke | |||||
Verbreitungsgebiet : | Sehr häufig in Portugal, auch in Süd und Mittelspanien, auf den Kanaren, Balearen. | |||||
Sporadisch in Hafenstädten wie Marseille, | ||||||
Alicante, Istanbul, Izmir | ||||||
Ansteckung : | NICHT durch den Stich der Zecke sondern durch Verschlucken der gesamten Zecke. | |||||
Inkubationszeit : | 1 - 14 Tage | |||||
Krankheitssymptome: | Akute Phase (2 bis 4 Wochen nach der Infektion) : Fieber, Blutarmut, Appetitlosigkeit | |||||
Abmagerung, Teilnahmslosigkeit, | ||||||
Lymphknotenschwellung, blutiger Durchfall, Nasen/Augenausfluss. | ||||||
Chronische Phase : ab etwa 3. Monat nach Infektion : Muskelschwäche, | ||||||
Muskelschmerzen, Hirnhautblutung mit epileptischen Anfällen. | ||||||
Prohylaxe : | siehe Babesien | |||||
5) Dirofilarien ( Herzwürmer ) |
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Überträger : | Mücken ( Culex, Aedes, Anopheles ) | |||||
Verbreitungsgebiet : | Die Mücken kommen überall vor, daher ist eine Verbreitung auf allen Kontinenten möglich. | |||||
Minimaltemperatur für die Entwicklung der | ||||||
Mücke 14 Grad. | ||||||
Ansteckung: | Die Hunde werden durch den Stich von Mücken, die mit dem Erreger infiziert sind, angesteckt. | |||||
Inkubationszeit : | 1 bis 21 Tage | |||||
Krankheitssymptome : | Stadium 1 - keine klinischen Probleme | |||||
Stadium 2 - leichte Leistungsschwäche, Husten | ||||||
Stadium 3 - Gewichtsverlust, Husten, Atemnot, Leichtungsschwäche | ||||||
Stadium 4 - Bauchwassersucht, Atemnot, Bewusstlosigkeit, Auflösung der roten | ||||||
Blutkörperchen
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Prophylaxe : | siehe Babesien . wobei ein Präparat gewählt werden sollte, das lt. Beschreibung des Herstellers Dirofelarien mit einschließt Gabe | |||||
alle 30 Tage | ||||||
6) Leishmanien |
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Überträger : | Sandmücke |
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Verbreitungsgebiet : | Griechenland, Italien, Frankreich, Spanien ,Portugal, Malta, Marokko, Tunesien, Zypern | |||||
Türkei : hauptsächlich rund um das schwarze Meer sporadisch mittlerweile auch in der Schweiz, UK und DE | ||||||
Ansteckung : |
Die Ansteckung erfolgt durch den Stich der Sandmücke. Sandmücken sind sehr klein |
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und winzig und Dämmerungsaktiv. | ||||||
Es besteht eine Rassedisposition. Besonders häufig erkranken Boxer, Cocker, Rottweiler und Schäferhunde | ||||||
Inkubationszeit : | 4 Wochen bis 7 Jahre | |||||
Krankheitssymptome: | Nicht alle infizierten Hunde erkranken. Manche sind in der Lage den Erreger abzutöten und sind dann restistent. | |||||
Allgemeine Symptome bei erkrankten Tieren : Apathie, Fieberschübe, Gewichtsverlust, | ||||||
Lahmheit durch Gelenksentzündungen, | ||||||
Erkrankung von Leber, Darm, Anämie, Nierenversagen, Hirnhautentzündung | ||||||
Hautsymptome : Schuppige Entzündung auf der Haut, Hautgeschwüre, Krallenveränderungen, Knoten in der Haut, | ||||||
Entzündung der Augenlider | ||||||
Prophylaxe : | Repellentien (Mückenschutzmittel ) Spot on Präparate, auch hier auf die Beschreibung | |||||
des Herstellers achten. Es steht ein Impfstoff zur Verfügung der aber | ||||||
ebenfalls sehr umstritten ist. z.B. geimpften | ||||||
Tiere bilden Antikörper, die nicht von den Infektionsantikörpern unterschieden | ||||||
werden können. | ||||||
7) Giardien |
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Überträger : | Einzellige begeißelte Parasiten | |||||
Verbreitungsgebiet : | Weltweit - in DE sind 8 - 20 % aller Hunde Giardien positiv | |||||
Ansteckung : | die Hunde infizieren sich über Zysten im Kot anderer Hunde. Im Kot halten sich die Zysten | |||||
eine Woche lang, im Boden oder im kalten | ||||||
Wasser mehrere Wochen lang. Hunde infizieren sich auch an sich selbst. | ||||||
Junghunde bis 6 Monate haben besonders oft Giardien und scheiden sie auch massenhaft aus. | ||||||
Inkubationszeit : | 7 bis 21 Tage | |||||
Krankheitssymptome : | Ältere Tiere oft symptomlos , Entzündung im Dünndarm mal mit mal ohne Erbrechen. | |||||
Wechselnde Kotkonsistenz, oft schleimig, | ||||||
manchmal mit Blut. Kot hat einen sehr "eigenen" unangenehmen Geruch. Schlechte Gewichtszunahme oder Gewichtsverlust, stumpfes Fell. |
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Zusammenfassend sei noch zu bemerken, dass nicht alle Hunde an irgendeiner oder mehreren der vorgenannten Infektionen | ||||||
erkranken und die erkrankten Hunde auch nicht alle aufgeführten | ||||||
Symptome der jeweiligen Infektion zeigen. | ||||||
Es gibt viele Vereine, die bei Vermittlung daraufhin weisen, das die Tiere auf Mittelmeer Krankheiten getestet sind. | ||||||
Hierbei handelt es sich in der Regel um Schnelltests die nur | ||||||
Antititer bestimmen , Da diese Tests sowohl negativ als auch positiv nicht sehr zuverlässig sind , sehen wir von Schnelltest vor Ort ab. | ||||||
Der einzige Vor Ort Test, den wir durchführen ist der Giardientest, | ||||||
da er keine Antikörper sondern den Erreger selbst
nachweist. |
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In Übereinstimmung mit der Meinung von Parasitologen und Tierärzten sowie nach Rücksprache mit dem hiesigen Veterinäramt | ||||||
haben wir uns für folgendes Procedere entschieden : | ||||||
Jeder Adoptant bekommt bei Übernahme des Hundes zusammen | ||||||
mit den Einreisepapieren einen sog. ausgefüllten Gutschein für die Erstuntersuchung unmittelbar nach Einreise des Hundes bei | ||||||
Parsitus EX. Diese Untersuchung beinhaltet das Länderprofil A | ||||||
sowie zusätzlich Differentialblutbild und Serumeiweißelektrophorese. | ||||||
( weiterführende Informationen : www.parasitus.com ) | ||||||
Dieser Test ist 6 Monate nach Einreise noch mal zu wiederholen, denn kein Test ist 100 %ig und spiegelt nur den "Ist Zustand" zum | ||||||
jeweiligen Zeitpunkt wieder und wie oben erwähnt, haben die | ||||||
Infektionen unterschiedliche Inkubationszeiten und/ oder sind | ||||||
gerade zum Zeitpunkt der Blutabnahme nicht nachweisbar. | ||||||